Geburtenstatistik

Geburtenstatistik
Ge|bur|ten|sta|tis|tik 〈f. 20Statistik über die Geburtenzahlen

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Ge|bur|ten|sta|tis|tik, die:
1. Teilgebiet der Bevölkerungsstatistik, das sich mit Geburtenhäufigkeit, -ziffer o. Ä. beschäftigt.
2. Statistik (2) über Geburtenhäufigkeit, -ziffer o. Ä.

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Geburtenstatistik,
 
Teilgebiet der Bevölkerungsstatistik; sie beruht in Industrieländern auf einer sekundärstatistischen Auszählung der standesamtlichen Meldungen, in Entwicklungsländern auf speziellen Umfragen. Durch Maßzahlen wie die rohe Geburtenrate wird die relative Geburtenhäufigkeit, das Geburtenniveau, gemessen. Die Differenz zwischen roher Geburtenrate (lebend Geborene je 1 000 Einwohner) und roher Sterberate (Gestorbene je 1 000 Einwohner) wird als Geburtenüberschussziffer beziehungsweise Geburtendefizitziffer bezeichnet; sie ist die Wachstumsrate einer Bevölkerung, gemessen in Promille pro Jahr (ohne Berücksichtigung von Wanderungen). Die rohe Geburtenrate wird durch die Altersgliederung der Bevölkerung verzerrt, was Länder- und Zeitvergleiche beeinträchtigt. Deshalb werden die allgemeine Fruchtbarkeitsziffer (Geborene je 1 000 Frauen im gebärfähigen Alter) und spezifische Geburtenziffern berechnet, um Altersstruktureffekte auszuschalten. Die altersspezifischen Geburtenziffern (= lebend Geborene pro 1 000 Frauen in einem bestimmten Altersjahr) bilden die Grundlage für Messziffern der Fertilität, bei denen der verzerrende Effekt der Altersstruktur einer realen Bevölkerung ausgeschaltet ist. Die von den Verzerrungen der Altersstruktur bereinigte Geburtenziffer wird als Summe aller altersspezifischen Geburtenziffern berechnet. Diese Summe wird als durchschnittliche Geburtenzahl je Frau interpretiert. Die Nettoreproduktionsrate der Bevölkerung ist das Verhältnis der Zahl der Kindergeneration zur Zahl der Elterngeneration. Hierbei werden aus konventionellen Gründen bei den Kindern und Eltern nur die weiblichen Personen berücksichtigt. Ist die Zahl der Töchter gleich der Zahl der Mütter, bleibt die Bevölkerung konstant, und die Nettoreproduktionsrate ist 1,00. Ist die Nettoreproduktionsrate größer 1,00, dann wächst die Bevölkerung; ist sie kleiner 1,00, sinkt sie (ohne Ein- und Auswanderungen). Bei diesen Berechnungen wird der geburtenverringernde Einfluss der Sterblichkeit auf die Lebenserwartung der Frauen berücksichtigt. Weitere Aufgliederungen der Geburtenstatistik betreffen die Nichtehelichenquote (Anteil der nichtehelich Geborenen an allen Geborenen), die in den letzten Jahren stark angestiegen ist (Schweden 48 %, ehemalige DDR 23 %, Österreich 23 %, Bundesrepublik Deutschland 10 %, Schweiz 6 %), die Sexualproportion (Geschlechtsverhältnis), altersspezifische nichteheliche Geburtenziffern und ehedauerspezifische Geburtenziffern für ehelich Geborene. Auch werden das Durchschnittsalter und (bei Verheirateten) die durchschnittliche Ehedauer der Mütter bei der Geburt berechnet, oft untergliedert für erste, zweite usw. Kinder, sowie die durchschnittliche Geburtenabstände. Soweit möglich, werden diese Maßzahlen getrennt nach der Nationalität, Erwerbstätigkeit, Bildung, Religion, Stadt/Land u. a. Merkmalen ermittelt, um unterschiedliches generatives Verhalten zu analysieren.

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Ge|bur|ten|sta|tis|tik, die: 1. Teilgebiet der Bevölkerungsstatistik, das sich mit Geburtenhäufigkeit, -ziffer o. Ä. beschäftigt. 2. Statistik (2) über Geburtenhäufigkeit, -ziffer o. Ä.

Universal-Lexikon. 2012.

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